TYPISCH ÖSTERREICHISCH

 

ist ein vielfach, wenn auch nicht immer zu Recht gebrauchter Begriff
So wie die konservativen Österreicher gerne zu sagen pflegen: „ Das war immer so“ („Des woa oiwai aso“) und die wahnsinnig progressiven :
 „ Da muss etwas geschehen“ („ Da muaß wos g’scheg’n!“).
 
Zu alledem gibt es dann noch die lange Bank, angeblich des Österreichers liebstes Turngerät.
 
Nun, wenn wir den Blick von Gesamtösterreich kurz auf den Markt Frankenmarkt in OÖ fokussieren, so kann man mit Fug und Recht behaupten, dass alle diese Klischées auf diesen Ort zuzutreffen scheinen.
 
Vor einigen Jahrzehnten schon wurde von progressiven, vorausdenkenden Bürgern  der Vorschlag einer Umfahrung – die B1 durchschneidet den Ort der Länge nach in zwei Hälften- eingebracht, mit dem zweifelhaften Erfolg, dass die konservativen Kräfte (Leitspruch siehe oben) diesen Vorschlag ablehnten.
 
Nun kam die berühmte lange Bank ins Spiel , bis dass dann vor einigen Jahren, bedingt durch den rasant zunehmenden PKW, und vor allem LKW –Verkehr, Initiatoren Unterschriften für eine Umfahrung zu sammeln begannen.
Dieser Vorschlag wurde allgemein dankend angenommen bis zu dem Zeitpunkt, als einige Bürger zu ihrer Bestürzung feststellen mussten, dass eine mögliche Umfahrungsvariante in der Nähe ihres Wohnsitzes vorbeiführt oder eine Straße Ackerland durchschneidet (wie derzeit die B1 den Ort).
 
Sofort beginnt der Tellerrand seine Konturen zu verstärken und alle vorher erwägten Argumente für eine Umfahrung lösen sich in Nichts auf. Nun haben sich die Gegner, um niemanden in seiner wohlbehüteten Wohnsituation als Mitinitiator zu verlieren, gleich zu Gegnern sämtlicher Varianten, also generell überhaupt gegen eine Umfahrung formiert. Ist das Vogel Strauss, ist das Ignoranz, ist das einfach nur „Hemd näher als der Rock“?
 
Der Gerechtigkeit halber muss erwähnt sein, dass die Verfasserin dieser Zeilen in einer nicht von einer Umfahrung gefährdeten Region des Ortes wohnt, sehr wohl aber ihre Meinung zu dieser Causa einbringen einzubringen gedenkt.
 
Ihre Beweggründe sind u.a. die brandgefährliche Situation des Bildungszentrums (Kindergarten,Volksschule , Hauptschule) an der B1.
Wo bleiben die Elternvereine, ist ihnen die Sicherheit ihrer Kinder so wenig wert ? Das anzunehmen, widerstrebt mir zutiefst.
Was nützen Zebrastreifen, wenn mein Kind schwerverletzt, aber unschuldig im Spital liegt?
Zebrastreifen sollen die Überquerer schützen, können aber dennoch nicht die Gefahr beseitigen.
 
Bei anderen Orten (Extrembeispiel Straßwalchen) ist jedermann sofort der Meinung, dass eine Umfahrung dringend nötig ist. Auch dort gab es massive Widerstände. Auch dort wird sie jetzt gebaut.
 
Ich hoffe dies inständig auch für Frankenmarkt!

Margit Winkler